Wenn der Nacken verspannt ist, ist dies meist mit unangenehmen Schmerzen verbunden. Aber nicht nur das: Betroffene nehmen oft eine ungünstige Schonhaltung ein, die die Entwicklung weiterer Verspannungen im Nacken, in der Schulter oder im Rücken begünstigt. Zusätzlich können z. B. auch Einschränkungen der Beweglichkeit und Kopfschmerzen auftreten.
Verspannter Nacken: Das passiert im Muskel
Von Muskelverspannungen spricht man, wenn die Grundspannung der Muskulatur („Muskeltonus“) infolge einer dauerhaften Anspannung erhöht ist. Diese Situation kann durch verschiedene Ursachen wie z. B. Fehlbelastung oder Stress ausgelöst werden.
Es kommt zu Durchblutungsstörungen und einer Sauerstoffunterversorgung (Muskelischämie) im Muskel. Zudem werden schmerzauslösende Substanzen freigesetzt und der Abtransport von Abbauprodukten des Stoffwechsels wird beeinträchtigt. Der Muskel selbst reagiert mit einer Verkürzung, wird dabei sehr hart und schmerzt. Die verhärtete Muskulatur reizt zudem die Nervenwurzeln und es werden kleinste Entzündungen (Mikroentzündungen) hervorgerufen.
Mögliche Symptome
Verspannter Nacken
Nackenschmerzen
Ausstrahlende Schmerzen (z. B. in Schulter, Arme)
Verhärtung im betroffenen Bereich
Schonhaltung, steifer Nacken, Beeinträchtigung der Beweglichkeit
Kopfschmerzen
Teufelskreis aus Verspannung, Schmerzen, Schonhaltung
Unbewusst versuchen viele Betroffene, die Schmerzen im Nacken mit einer Schonhaltung zu lindern. Tatsächlich verstärkt diese unnatürliche Körperhaltung aber die Verspannungen und die Schmerzen nehmen zu – ein Teufelskreis kommt in Gang. Bleiben Maßnahmen gegen die Verspannungen im Nacken und gegen die Schmerzen aus, können die Beschwerden chronisch werden.
Nackenverspannung: Symptome im Überblick
Bei Nackenverspannungen fühlt sich der Nacken steinhart an und schmerzt. Weitere Symptome wie z. B. Bewegungseinschränkungen können hinzukommen.
Verspannter Nacken: Überblick über mögliche Symptome
Meist dumpfe oder ziehende Schmerzen im Nacken (der betroffene Bereich fühlt sich oft auch taub oder empfindungsarm an)
Druck- und Bewegungsschmerzen
Ausstrahlende Schmerzen in andere Regionen (z. B. in die Schultern, Arme)
Die verspannte Nackenmuskulatur fühlt sich hart an, unter der Haut lassen sich Knötchen oder Wülste ertasten
Einschränkung der Beweglichkeit, z. B. Schonhaltung, steifer Nacken, „steifer Hals“
Grundsätzlich gilt die Devise: Je früher Sie mit geeigneten Gegenmaßnahmen beginnen, desto besser. Neben einer raschen Schmerzlinderung haben sich weitere nicht-medikamentöse Behandlungsbausteine bewährt. Mehr zur Behandlung
Abgrenzung
Schiefhals
Der Begriff Schiefhals (Torticollis) wird für eine Reihe von Erkrankungen verwendet, die mit einer Schiefhaltung des Kopfes einhergehen. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich. Es kommen z. B. Fehlbildungen der Muskulatur oder der Halswirbelsäule, Spasmen, Rheuma, Infektionen oder eine gewohnheitsbedingte Fehlhaltung des Kopfes infrage. Ein Schiefhals geht häufig mit Verspannungen einher, ist aber in der Regel nicht durch sie begründet.
Wichtig:
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Beschwerden auf eine Verletzung oder eine Grunderkrankung zurückgehen könnten, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. Er kann ernste Ursachen ausschließen oder gegebenenfalls geeignete Behandlungsmaßnahmen einleiten.
Die besten Tipps gegen Verspannungen
1 / 6
Schonhaltung vermeiden!
Wenn Nacken oder Rücken verspannt sind, nehmen viele Betroffene unbewusst eine Schonhaltung ein. Damit ist eine unnatürliche, meist starre Körperhaltung gemeint, die eigentlich dazu dienen soll, Schmerzen zu vermeiden. Tatsächlich macht diese Vermeidungshaltung aber alles nur noch schlimmer – denn die Muskulatur verspannt sich noch weiter und neue Schmerzen entstehen. Daher gilt: Achten Sie auf eine gesunde und aufrechte Körperhaltung und bleiben Sie in Bewegung!
2 / 6
Schmerzen lindern!
Zähne zusammenbeißen und weitermachen – das ist bei schmerzhaften Verspannungen die falsche Strategie! Eine frühzeitige Schmerztherapie mit rezeptfreien Schmerzmitteln aus der Apotheke ist wichtig, damit sich die Beschwerden nicht verselbständigen. Denn bleiben die Beschwerden unbehandelt bzw. werden die Ursachen nicht behoben, kann leicht ein Teufelskreis aus Verspannungen, Schmerzen, Schonhaltung und neuen Verspannungen entstehen. Dann besteht die Gefahr, dass die Verspannungen und damit auch die Schmerzen zum „Dauerthema“ werden.
3 / 6
Wärme tut gut
Wärme auf der Haut bewirkt, dass sich die Gefäße erweitern und die Durchblutung angeregt wird. Das hat zur Folge, dass mehr Sauerstoff ins Gewebe gelangt und Stoffwechselprodukte besser abtransportiert werden können. Auf diese Weise können vor allem leichtere Verspannungen etwas gelockert werden. Tipp: Ein heißes Bad tut nicht nur dem Rücken gut, sondern entspannt auch den Geist!
Wichtig:
Bei entzündlichen Prozessen sind Wärmeanwendungen kontraproduktiv. Hier kann ein kühlendes Schmerzgel die bessere Alternative sein. Fragen Sie dazu im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker.
4 / 6
Dehnübungen & sanfte Bewegung
Spezielle Übungen haben eine lockernde Wirkung auf die verspannte Muskulatur im Nacken- und Schulterbereich. Dafür müssen Sie nicht unbedingt ins Fitness-Studio gehen! Wichtig ist allerdings, dass Sie die Bewegungsabläufe immer korrekt und behutsam durchführen.
Dehnübungen alleine reichen nicht aus! Versuchen Sie grundsätzlich mehr Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren.
5 / 6
Ruhepausen
Der Nacken ist verspannt und jede Bewegung schmerzt, aber die To Do-Liste wird immer länger? Wer jetzt krampfhaft weitermacht und nötige Ruhephasen ausfallen lässt, hat nichts gewonnen! Besser: Nutzen Sie die Mittagspause, um wirklich abzuschalten und neue Kraft zu tanken. Vertagen Sie weniger Dringliches und verschieben Sie private Termine, bis es Ihnen wieder besser geht.
6 / 6
Wie man sich bettet...
Schon beim morgendlichen Aufwachen fühlen sich Nacken und Rücken bretthart an? Dann könnte auch eine falsche Schlafposition oder eine unpassende Matratze der Auslöser der Verspannungen sein. Ideal ist eine seitliche Schlafposition, bei der die Beine leicht angewinkelt sind. Zudem sollten alte, durchgelegene Matratzen ausgetauscht werden. Beim Matratzenkauf sollten Sie sich ausführlich beraten lassen und auch ausreichend Zeit zum Probeliegen mitbringen – so lassen sich Fehlkäufe vermeiden und Sie finden die individuell passende Matratze, die auch auf Ihr Körpergewicht abgestimmt ist.
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